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Dass Rosé, wie oft vermutet, eine Mischung aus Rot- und Weisswein ist, ist grundsätzlich eine falsche Annahme, denn je nach Weinregion ist dies gar nicht erlaubt. Er wird tatsächlich fast ausschliesslich aus roten Trauben hergestellt. Der Most wird bei der Roséwein-Herstellung nur wenige Stunden – nicht mehrere Tage, wie bei der Rotwein-Herstellung – auf der Maische (das Gemisch aus Fruchtfleisch, Saft, Schalen und Kernen der Traube) stehen gelassen. In dieser Zeit färbt sich der Most hellrot. Danach werden die farbabgebenden Schalen abgezogen und der Most gärt ohne Schalen weiter, wie bei der Weissweinbereitung. Dies ist die häufigste Herstellungsmethode.
Trifft teilweise zu: Flaschen mit Korken sollten liegend gelagert werden. Der Korken ist stets mit dem Wein in Kontakt, bleibt feucht und schrumpft somit nicht. Dies verhindert, dass die Weinflasche zu lecken beginnt. Denn mit jedem Tröpfchen, das verdunstet, nimmt das Oxidationsrisiko zu. Dies kann zu einem schalen und alten Geschmack führen. Flaschen mit Drehverschluss bleiben in jeder Lage dicht, sind von diesem Problem also nicht betroffen und können auch stehend gelagert werden.
Jein. Die meisten Weine werden für den schnellen Konsum hergestellt und machen schon ab dem Moment, in dem sie in die Flasche abgefüllt werden, Spass. Bei anderen lohnt es sich durchaus, noch ein paar Jahre zu warten. Manche Rotweine brauchen sogar Jahre, um sich perfekt zu entwickeln. Generell lässt sich sagen, je höher der Gehalt an Alkohol, Säure, Süsse und Tannine, desto länger lässt sich der Rotwein lagern. Trinkreif bedeutet somit, dass die einzelnen Komponenten, also zum Beispiel Säure und Tannine, in der Balance zueinander stehen.
Weinstein – die Ablagerung am Flaschenboden – ist kein Weinfehler, sondern ein natürliches Phänomen, das weder Qualität noch Geschmack beeinflusst. Im Gegenteil: das Ausfällen von Säure («Weinstein») zeigt, dass der Wein innerlich lebendig ist. Er reift und wird durch den Abbau der Säure milde.
Eins lässt sich vorweg sagen: Sowohl Korken als auch Drehverschluss eignen sich hervorragend zum Abdichten von Weinflaschen. Sie halten bei richtiger Lagerung fest verschlossen und schützen den Wein vor Umwelteinflüssen. Der Schraubdeckel erfüllt dies, zumindest wenn es um den Korkgeschmack geht, allerdings besser als der Naturkorken. Der gefürchtete Korkschmecker entsteht, wenn der Kork mit Trichloranisol (TCA) kontaminiert ist. Diese Substanz geht innerhalb kürzester Zeit vom Korken in den Wein über und macht ihn ungeniessbar. Beim Drehverschluss besteht diese Gefahr nicht. Hinzu kommt, dass die Produktion von Kork teurer ist als diejenige von Schraubverschlüssen. Welcher Verschluss nun besser ist, lässt sich schwer sagen. Objektiv spricht vieles dafür, den modernen, in jedem Fall dichten, Schraubverschluss zum Verschlussgewinner zu küren. Aber das zeremonielle Gefühl, mit einem Korkenzieher den Korken langsam zu entfernen und das leise „Plopp“ beim Öffnen sind für viele Weinliebhaber Grund genug, zur Flasche mit Korkverschluss zu greifen.
Das ist falsch. Der häufigste Fehler ist, Weisswein zu kalt oder Rotwein zu warm zu servieren. Für Rotweine gelten in etwa 16°C bis 18°C als Idealtemperatur. «Aber Rotwein trinkt man bei Zimmertemperatur!» werden jetzt sicherlich einige protestieren. Eigentlich richtig, aber diese Regel stammt noch aus Zeiten, als man sein Wohnzimmer noch nicht auf angenehme 23°C heizen konnte. Wird der Wein zu warm ausgeschenkt, riecht man nur Alkohol – denn Alkohol verfliegt mit steigender Temperatur. Die Frucht wird in diesem Fall nicht mehr wahrgenommen.
Die ausdrucksvolle Frucht und Frische von Weissweinen kommen zwischen 8°C und 10°C am besten zum Ausdruck. Auch hier gibt es einige Faustregeln: Je leichter der Wein ist, desto kühler kann er getrunken werden. Aber Vorsicht – wenn das Glas beschlägt, ist der Wein sicherlich zu kalt. Denn dann kann der Alkohol, welcher Aromen und Geschmack transportiert, nicht entweichen.
Falsch! Schwefelsäure wird nach dem Ende der Gärung praktisch allen Weinen beigegeben und ist die bis anhin einzige Möglichkeit, Wein langfristig vor Oxidation und unerwünschten Mikroorganismen zu schützen. Die schwefelbedingten Kopfschmerzen sind ein Mythos, sofern beim Geniesser keine ganz besonders exotische Allergie vorliegt. Die Ursache für 90 Prozent der auftretenden Kopfschmerzen nach Weinkonsum ist – ob wir es wahrhaben wollen oder nicht – Dehydrierung nach überschwänglichem Genuss. Vorsorgliches Wassertrinken sorgt hier meist für Abhilfe. Daneben kann eine Histaminunverträglichkeit zu Kopfschmerzen führen. Histamin ist ein Stoffwechselprodukt der Hefe, ist im Wein unvermeidbar und hat nichts mit Schwefel zu tun.
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