Jsabella Zädow ist seit 25 Jahren Ernährungspsychologin und beim Kompetenzzentrum für Ernährungspsychologie tätig. Frustessen, Essstörungen oder ein verändertes Essverhalten bei Jungen nimmt auch sie seit der Pandemie vermehrt wahr.
Wir haben uns mit Ernährungspsychologin Jsabella Zädow vom Kompetenzzentrum für Ernährungspsychologie über die Ergebnisse der Studie sowie Essgewohnheiten während und nach der Pandemie unterhalten.
Frau Zädow, esse ich anders, wenn es mir nicht gut geht?
Negative Emotionen werden oft mit Essen beantwortet. Im Volksmund nennt man das schon lange Zeit Frustessen. Manche Menschen essen mehr oder weniger als sonst, wenn es ihnen nicht gut geht oder wählen andere Nahrungsmittel, zum Beispiel Süssigkeiten.
Wirkt sich das, was wir essen, auf unsere Psyche aus?
Wir wissen, dass Zucker und die Aminosäure L-Tryptophan (was in Proteinlieferanten und Nüssen steckt) stimmungsaufhellend wirken. In diesem Sinne ja, Essen hat einen Einfluss auf unsere Emotionen.
Inwieweit wirken sich psychische Probleme auf unsere Ernährung aus?
Unsicherheiten, Depressionen, Zukunftsängste und Sorgen sind während Corona stark angestiegen. Der Durchschnittsschweizer und die Durchschnittsschweizerin haben in der Pandemie 3,3 Kilogramm zugenommen. Aber auch die Essstörungen haben stark zugenommen.
Jsabella Zädow ist seit 25 Jahren Ernährungspsychologin und beim Kompetenzzentrum für Ernährungspsychologie tätig. Frustessen, Essstörungen oder ein verändertes Essverhalten bei Jungen nimmt auch sie seit der Pandemie vermehrt wahr.
In der für die Groupe Mutuel durchgeführten Umfrage klagen vor allem jüngere Teilnehmende über psychische Probleme aufgrund der Pandemie.
Junge Menschen möchten miteinander verbunden sein, das war in der Pandemie nicht mehr möglich. Unter diesen Umständen waren die Jungen noch mehr in den sozialen Medien unterwegs.
Dort wird vorgelebt, was man essen könnte, wie man Sport machen und wie man aussehen soll. Für junge Menschen, die oft mit sich selbst und mit ihrem eigenen Körper strugglen, ist das eine ungünstige Kombination.
Laut Umfrage hat ein grösserer Anteil der unter 30-Jährigen seine Ernährung umgestellt und begonnen, sich vermehrt vegetarisch, vegan oder mit weniger Fleisch zu ernähren.
Die Unsicherheit während der Pandemie hat dafür gesorgt, dass Menschen mehr nach Zugehörigkeit strebten. Die Frage, welcher Gruppe man angehört, ist evolutionär und auch im Ernährungsbereich präsent: sich vegan zu ernähren, gilt vor allem bei den Jüngeren als hip.
Für die Hälfte der Befragten spielt die Ernährung dagegen keine wichtige Rolle im Alltag.
Für viele ist Essen etwas so Selbstverständliches, dass sie meinen, es sei für sie unwichtig. Werden Nahrungsmittel jedoch knapp oder teurer, sind sie den Menschen plötzlich sehr wichtig. Dasselbe sehen wir in Sachen Gesundheit. In dem Moment, wo die Gesundheit gefährdet ist, begreift man, wie wichtig sie ist und lernt sie zu schätzen.
Dieser Beitrag wurde von Commercial Publishing in Zusammenarbeit mit Groupe Mutuel erstellt. Commercial Publishing ist die Unit für Content Marketing, die im Auftrag von 20 Minuten und Tamedia kommerzielle Inhalte produziert.
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